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Neuimkerkurs 2018 – Wachsverarbeitung

Am Samstag den 17. Nov. um 9:00 Uhr fand unser Jungimkerkurs statt. Normalerweise wäre der Termin am Freitag, doch um noch etwas Sonne abzubekommen haben wir ihn, in Abstimmung mit den Neuimkern, verschoben.

Es war ein schöner Novembertag, frostig, kalt, aber auch sehr sonnig. Ideal für unser Vorhaben.

Das Thema des Kurses war im Großen und Ganzen zusammengefasst, das Bienenwachs. Reines Bienenwachs ist nicht nur für Bienen wertvoll. Durch die Vorfälle in denen mit Kunstwachs wie Paraffin verfälschte Mittelwände die Bienenvölker geschädigt haben, ist gutes Bienenwachs auch für Imker im Wert gestiegen. Wie gewinnt also ein Imker bzw. Neuimker dieses Wachs und wie kann er es weiterverarbeiten?

Zur Gewinnung des Bienenwachses gibt es nur einen Weg. Es muss verflüssigt werden. Eine weit verbreitete Variante hierfür ist der sogenannte Sonnenwachsschmelzer. Dies ist ein Gerät in dem die Strahlungswärme der Sonne genutzt wird, um das Wachs zu erhitzen und zu schmelzen. Ein Sonnenwachsschmelzer steht leicht schräg, so dass das Wachs ablaufen und in einem Gefäß aufgefangen werden kann.

Alternativ kann auch ein Dampfwachsschmelzer genutzt werden. Ein Dampfwachsschmelzer arbeitet, wie der Name es schon vermuten lässt, mit Wasserdampf. Das Wachs befindet sich hierbei in einem geschlossenen Behälter mit Sieb und einem Auslauf. Das geschmolzene Wachs läuft durch das Sieb in eine Auffangwanne und von dort durch den Auslauf nach draußen in z.B. einen Eimer. 

Egal, ob die Neuimker Sonnenenergie oder heißen Dampf nutzen, nach dem Schmelzen ist das Wachs noch nicht fertig. Das Rohprodukt kommt aus den Bienenvölkern. Es handelt sich nicht um neue Waben, die die Bienen gerade erst gebaut haben. Diese brauchen die Bienen selber, sondern um ca. 2 bis 3 Jahre alte Waben. Diese haben sich durch die lange Nutzung bereits dunkel verfärbt. Die, über die Jahre, in den Waben gesammelten Anhaftungen bleiben im Sonnen- oder Dampfwachsschmelzer zum größten Teil zurück. Kleine Partikel wie Ruß, Staub und Pollen müssen noch entfernt werden. Dies geschieht, indem die Neuimker das Wachs in einem geeigneten Gefäß nochmals verflüssigen und durch ein feines Sieb in ein weiteres Gefäß, das bereits zu etwa einem 1/3 mit heißem Wasser gefüllt ist, umfüllen. Zunächst bleiben die großen Partikel im Sieb zurück. Später sinken die feinen Partikel im 2. Gefäß in das Wasser und schließlich zum Grund ab. Damit die Partikel die nötige Zeit haben, muss dafür gesorgt werden, dass das Wachs lange flüssig bleibt.

Aus dem so aufbereiteten Wachs kann man nun z.B. Mittelwände oder Kerzen machen. Die Neuimker hatten Gelegenheit ohne Wachs , sozusagen trocken,  zu sehen, was alles beim Kerzengießen beachtet werden muss. Wer hätte beispielsweise gewusst, dass ein Docht eine Ober- und eine Unterseite besitzt? Wenn man diese verwechselt, brennt die schönste Kerze nicht.

Zuletzt wurde das, anfangs erwähnte. schöne Wetter noch ausgenutzt. Nicht, wie die Neuimker dachten, um die Bienenvölker durchzusehen, sondern es wurde genutzt, um das Gelände um die Bienenvölker zu säubern. Mit Besen, Gabeln und Rechen bewaffnet machten sich die Neuimker fleißig ans Werk. Zwar war kein Flugloch mit Laub oder Zweigen bedeckt, doch eine regelmäßige Kontrolle macht zu dieser Jahreszeit Sinn.

Abschließend möchte ich hier den Neuimkern, die geblieben sind um beim Säubern zu helfen, herzlich danken.