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Neuimkerkurs 2019 – Spätsommerpflege Teil 1

An diesem Freitagabend ging es aus wettertechnischen Gründen leider nur theoretisch zur Sache. Aufgrund der großen Hitzewelle, die für die kommende Woche angesagt war, konnte die eigentliche geplante Behandlung der Bienenvölker gegen die Varroamilbe nicht gestartet werden.

Zunächst setzte Bernhard Stiegler, unser Kursleiter, die Neuimker von den verpassten Tätigkeiten in Kenntnis. In den sieben Tagen seit dem letzten Kursabend wurden die ausgeschleckten Honigräume entfernt und die Bienenvölker jeweils mit ca. 5 kg Apiinvert gefüttert. Dabei fanden zwei unterschiedliche Techniken zur Fütterung Anwendung. Zum einen über einen Fütterungsaufsatz, der genau zu der Beute passte, einen sogenannten Adam-Fütterer. Bei diesem Futteraufsatz konnten immer nur wenige Bienen gleichzeitig an das begehrte Futter kommen. Zum anderen mit einem Eimer. Die Fütterung mit einem Eimer erforderte eine Schwimmhilfe, damit die Bienen nicht im Futtersirup ertranken. In unserem Fall war die Schwimmhilfe eine selbst gebaute, an den Eimer angepasste Holzkonstruktion.

Doch warum fütterten wir die Bienenvölker, wäre es nicht viel einfacher gewesen bei der letzten Honigernte etwas Honig zurück zu lassen? Leider nicht, denn dieser Sommerhonig hatte die Eigenschaft – wie schon im Jahr zuvor – noch vor der Ernte in den Honigwaben zu kristallisieren. Dieser Honig hätte unseren Bienen sehr geschadet.

Nachdem alle auf dem aktuellen Stand waren, begann der Theorieteil zur Behandlung der Bienenvölker gegen die Varroamilbe. Auf dem Markt wurden auch dieses Jahr wieder unzählige Behandlungsmittel angeboten. Am Lehrbienenstand vertieften wir die Theorie, um nicht von Anfang an die Neuimker zu überfordern, nur bei einem Behandlungsmittel. Die Ameisensäure war bei uns immer ein effektives und natürliches Behandlungsmittel gegen die Varroamilbe, das auch Bio-Imker einsetzen. Sie würde bereits bei normalen Temperaturen verdampfen und der Dampf die Varroamilbe abtöten. Leider war es zu heiß und wurde noch heißer.

Damit der Imker bei der Behandlung seiner Völker keinen Schaden nimmt, war eine Schutzausrüstung mit säurefesten Handschuhen, Mund- und Augenschutz mit dabei. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme stand ein Eimer Wasser bereit, um die Säure zu neutralisieren.

Nach diesem Theorieblock wurden einige Bienenvölker noch von den Neuimkern nachgefüttert.

Wir hoffen, dass die Temperaturen bald fallen, damit mit der Behandlung der Bienenvölker gegen die Varroamilbe begonnen werden kann.