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Neuimkerkurs 2018 – Winterbehandlung

Am 15. Dezember 2018 um 9:30 Uhr fand der Jungimkerkurs für viele der Teilnehmer zum letzten Mal statt. Es war nicht nur der letzte Termin in diesem Jahr, sondern auch die letzte Einheit für unsere Anfänger 2018.

Frostige Temperaturen von -3°C kamen uns an diesem Tag sehr zu Gute. Die Restentmilbung, auch Winterbehandlung genannt, wird meistens mit Oxalsäure durchgeführt. Diese sollte bei ca. 0°C bis -5°C angewendet werden. Aber der Reihe nach…

Zunächst wurde allen Imkern die Führung des Bestandsbuchs erklärt. Das Bestandsbuch muss jeder Imker führen und darin seine Behandlungen mit Ameisensäure und Oxalsäure festhalten. Milchsäure oder Tymol-Präperate müssen nicht vermerkt werden. 5 Jahre muss dieses Formular aufgehoben und bei Nachfrage durch den Veterinär vorgelegt werden.

Die Winterbehandlung kann auf zwei Arten erfolgen. Ja nach Witterung mit Oxalsäure oder Milchsäure. Da für die Oxalsäure ein fester Wintersitz erforderlich ist, welcher bei Temperaturen von unter 5°C gegeben ist, wird diese im Dezember am häufigsten angewendet. An wärmeren Tagen nimmt man Milchsäure. An diesem Tag war klar: die Oxalsäure würde das Mittel der Wahl. Bei der Träufelmethode wird Oxalsäure in einer bestimmten verdünnten Form zusammen mit einer genau abgewogenen Menge Zucker auf die Bienen getropft. Bernhard Stiegler wies die Neuimker an, beim Kauf auf den Zusatz „ad us. vet.“ zu achten. Mit einem solchen Zusatz wird das Präparat als Tierarzneimittel ausgewiesen. Ebenfalls wichtig ist die Temperatur des Präparats beim Behandeln. Es sollte etwa handwarm sein, dann ist es etwa gleich warm wie die Bienentraube.

Vor dem Behandeln der Völker erfolgte durch Bernhard eine Sicherheitsunterweisung. Oxalsäure ist gefährlich. Jeder Imker musste deswegen säurefeste Handschuhe und eine Schutzbrille tragen. Ein großes Gefäß mit Wasser wurde  bereitgestellt.

Die Praxis sollten die Imker nun selbst ausführen. Bernhard Stiegler zeigte an einem Volk die Vorgehensweise. Die Menge der Oxalsäure musste bei jedem Volk individuell festgestellt werden. Starke Völker erhielten größere Mengen, schwache Völker kleinere Mengen Oxalsäure.

Nach dem Behandeln der Völker und der Füllung der Stockkarten, versammelten sich alle noch einmal im Lehrbienenstand. Alle Neuimker die dieses Jahr ein Ablegervolk bekamen, erhielten Oxalsäure in der passenden Menge. Nun können unsere Neuimker die Ableger auf 2019 vorbereiten.

Zuletzt wurden die Imker in die Eigenständigkeit entlassen. Einige meldeten sich freiwillig für das Jahr 2019 an, um ihr Wissen zu vertiefen, aber auch um Neulinge mit anzuleiten. Wir freuen uns, dass alle mit so viel Herz bei der Sache waren und wünschen allen eine gute Auswinterung und Honigernte für 2019.