Honig - Flüssiger Sonnenschein

Ein Bienenvolk benötigt für seine Entwicklung im Jahr ca. 50kg Honig. Den Überschuss, der eigentlich für die trachtlose Zeit im Winter eingelagert wird, kann der Imker ernten und in Gläser abfüllen - Sicherlich einer der Hauptgründe, warum Menschen Bienen halten.

Entstehung des Honigs

Für den Honig benötigen Bienen den Nektar der Blütenpflanzen (für Blütenhonig) oder die Ausscheidungen von z.B. Blattläusen (für Waldhonig). Während der Nektar noch zu 90% aus Wasser besteht, wird er beim Weiterreichen von Biene zu Biene und beim Einlagern in den Waben getrocknet, bis er nur noch ca. 15 – 18% Wasser besitzt. Daher müssen die Bienen auch 3 – 5 Millionen Blüten anfliegen um 1kg Honig herzustellen. Dabei legen sie eine Strecke zurück, die etwa der dreifachen Erdumrundung entspricht.

Nachdem die Bienen mit dem Nektar wieder im Bienenstock angekommen sind, wird der Nektar von den Sammelbienen an die Stockbienen weitergegeben. Dadurch werden dem Nektar Enzyme aus der Futtersaftdrüse der Biene zugefügt, die den Zucker im Nektar bzw. im Honigtau (hauptsächlich Saccharose) in Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fructose) umwandeln. Wenn der Honig reif ist –
also weniger als 18% Wasser besitzt – wird der in den Honigzellen eingelagert und mit einem Wachsdeckel luftdicht verschlossen. Nun kann er vom Imker mit den Honigwaben aus dem Bienenvolk entnommen werden.

Entstehung des Honigs
Honig Inhaltsstoffe

Honig und seine Inhaltsstoffe

Honig besteht aus wesentlich mehr „Zutaten“, als man für gewöhnlich denkt: neben Wasser (etwa 17%) und Zucker (etwa 80%) enthält Honig auch Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Spurenelemente etc., die ihn zu einem vielseitigen Nährstoff machen. Der Zucker im Honig besteht überwiegend aus Frucht- und Traubenzucker, aber auch Mehrfachzucker. Je nach Verhältnis hat der Honig unterschiedliche Eigenschaften: so kristiallisiert z.B. Rapshonig schneller, der im Verhältnis mehr Fructose als Blütenhonig enthält. Da das Frucht- und Traubenzucker-Verhältnis von der Pflanzenart abhängig ist, kann man über dieses Verhältnis ebenfalls auf die Trachtquelle schließen.

Direkt nach der Honigernte, wenn man den Honig aus den Waben schleudert, ist er meist klar und flüssig. Mit der Zeit wird er erst trüb und zähflüssig, später durch Kristallbildung fest. Dies ist ein natürlicher Vorgang, der von der Verarbeitung und Lagerungstemperatur abhängt. Durch Erwärmen im Wasserbad (max. 40°C) kann man den Honig wieder verflüssigen.

Honigsorten

Je nach Herkunft gibt es verschiedene Honigsorten, die sich auch in Farbe und Geschmack unterscheiden. Bei uns in Bayern können je nach Gegend, Witterung und Trachtverlauf folgende Sorten geerntete werden:

Trachtquelle: Robinie (Robinia pseudoacacia)

Geschmack: mild

Aussehen / Farbe: flüssig: farblos bis hellgelb

Trachtquelle: Edelkastanie, (Eßkastanie) (Castanea sativa)

Geschmack: herb, leicht bitter, apart im Geschmack

Aussehen / Farbe: flüssig: hellbraun

Trachtquelle: Linde (Tilia)

Geschmack: sehr aromatisch, charakteristisch

Aussehen / Farbe: flüssig: grünlich/gelb

Trachtquelle: Löwenzahn (Taraxacum)

Geschmack: hocharomatisch und typisch im Geschmack

Aussehen / Farbe: kandiert: kräftig gelb

Trachtquelle: von blühenden Obstbäumen

Geschmack: mild, angenehm

Aussehen / Farbe: flüssig: gelb / kandiert: gelb

Trachtquelle: Raps (Brassica napus)

Geschmack: mild, charakteristisch

Aussehen / Farbe: flüssig: hellgelb / kandiert: weiß bis hellgelb

Trachtquelle: viele verschiedene nektarspendende Blüten wie z.B. Himbeere, Brombeere, Weißklee

Geschmack: aromatisch

Aussehen / Farbe: flüssig: dunkelgelb bis hellbraun / kandiert: hell- bis mittelbraun

Trachtquelle: Honigtau von der Weißtanne (Abies alba)

Geschmack: mild würzig

Aussehen / Farbe: flüssig: dunkelbraun bis grünlich/schwarz

Trachtquelle: Honigtau von der Fichte (Picea abies)

Geschmack: würzig, angenehm

Aussehen / Farbe: flüssig: dunkelbraun / kandiert: mittelbraun

Honigsorten